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Arabella

Richard Strauss

Inszenierung | Licht Sebastian Ritschel
Musikalische Leitung Basil H. E. Colemann
Ausstattung Heike Mirbach
Dramaturgie Swantje Schmidt-Bundschuh | Ronny Scholz
 
Premiere 14.04.2012 | Landestheater Niederbayern

Besetzung

Graf Theodor Waldner Nikolaus Meer
Adelaide Anna Janiszewski
Arabella Victoria Granlund
Zdenka Mandie de Villiers-Schutte
Mandryka Peter Tilch
Matteo Jeffrey Nardone
Graf Elemer Albertus Engelbrecht
Graf Dominik Oscar Imhoff
Graf Lamoral Konrad Peschl
Fiakermilli Emily Fultz
Eine Kartenaufschlägerin Elisabeth Immelman
  Niederbayrische Philharmonie

Ankündigungen

Previews April 14 2012

Arabella in Passau - TRP 1 regional television

Arabella in Passau - Bayrischer Rundfunk

Rezensionen

Michaela Schabel – Mittelbayrische Zeitung

Hinter kalter Fassade lodern die Gefühle

[…] Mit nach hinten kippenden Glasfronten verortet Sebastian Ritschels Inszenierung Richard Strauss’ lyrische Oper „Arabella“ zeitlos und dabei doch im Hier und Jetzt: in einer zunehmend kühlen, hermetischen Welt ohne Gefühle und Intimität. Die Menschen sind zu skurrilen Marionetten degradiert, getrieben von ihren individuellen Eigenheiten. In diesem Umfeld wird „Arabella“ hochaktuell. […] Durch Sebastian Ritschels raffinierte Lichtregie macht die Bühne die facettenreiche Gefühlswelt der Akteure synchron zur Musik sichtbar. Gleichzeitig kontrastiert die moderne Szenerie die antiquierte Mann-Frau-Beziehung in Hugo von Hofmannthals Libretto.

Die operettenhafte Handlung karikiert Ritschel durch ironisch ausgestelltes Spiel, symbolisch intensiviert durch das leuchtende Blau der Treue bzw. das Grün der Hoffnung in den Kostümen Arabellas und der drei freienden Grafen. Der letzte Akt entwirft eine romantische Waldszenerie, davor Arabella, zwar nicht mit blauer Blume, aber blau strahlendem Lichtgefäß wie eine Priesterin. Die „blaue Stunde“ der erfüllten Liebe naht, indem sie beginnt, ihr Kleid auszuziehen.

So balanciert die Inszenierung in dramatischer Spannung zwischen großer Emotion und komödiantischer Spielerei, moderner Sachlichkeit und romantischer Nostalgie.

 

Gerhart Stoiber – Wochenblatt

Begeisternde Arabella-Aufführung

Bravo-Rufe gab es vom Passauer Premierenpublikum für die Inszenierung der Richard Strauss-Oper Arabella von Sebastian Ritschel am Stadttheater. Der Vorhang hob sich am Samstag im Passauer Stadttheater zur Premiere von Richard Strauss lyrischer Komödie Arabella – in einer Inszenierung von Sebastian Ritschel –, und sofort war man beeindruckt von Heike Mirbachs Bühnenbild, das in seiner Schlichtheit durch Tiefe und Weite besticht. [...] Musikalisch herausfordernd in der Komposition wurde bei dieser Oper den Darstellern auf der Bühne einiges abverlangt. Die häufig abrupt wechselnden Stimmungen vom Komödiantischen ins Tragische wurden treffgenau herausgearbeitet. [...] Das Premierenpublikum im ausverkauften Haus war von der Inszenierung begeistert. Bravo-Rufe für die Darsteller in den Hauptrollen und langanhaltender Applaus über mehrere Vorhänge zeigten dies deutlich.

 

Edith Rabenstein - Passauer Neue Presse

Kammerspiel um zwei Schwestern [...]

Regisseur Sebastian Ritschel überzeugte [...]. Der Regisseur erliegt nicht der Versuchung, die Handlung der "Arabella" im Wien des 19. Jahrhunderts in die Aktualität mit Spielsucht und Spekulation zu verlegen. Auch der Wiener Schmäh findet nicht statt. Ritschel orientiert sich an den Figuren und ihrer Gefühlswelt – und er fährt gut damit. Herauskommt ein fast literarisches, sehr intelligentes Kammerspiel um zwei Schwestern und ihre gegensätzliche Vorstellung von Frausein und Liebe. In jeder Minute spannend, auch weil Sebastian Ritschel die Nebenfiguren ebenso ernst nimmt wie die beiden Paare. [...] Für die Versöhnungsszene am Schluss findet der Regisseur ein imposantes Bild. Die Szenerie öffnet sich, Wald – der Herrschaftsbereich Mandrykas − wird sichtbar, Arabella schreitet in schlichtem Weiß und bringt ihrem Liebsten ein Glas Wasser, das Zeichen des Verlöbnisses in der Öffentlichkeit – und lässt die Hülle fallen, bereit, mit ihrem Liebsten die Nacht zu verbringen. Damit bekennt sie sich – wie zuvor Zdenka – zu ihrer Gefühlen.