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Linkerhand

Moriz Eggert

Inszenierung | Licht Sebastian Ritschel
Musikalische Leitung Eckehard Stier
Ausstattung Karen Hilde Fries
Choreografie Dan Pelleg, Marko E. Weigert
Dramaturgie Ronny Scholz
Choreinstudierung Jan Altmann
 
Premiere 10.05.2009, Lausitzhalle Hoyerswerda

Besetzung

Franziska Yvonne Reich
Franziska II & Stimme Inés Burdow
Aristide Lisa Mostin
Der Architekt Frank Ernst
Die Affäre Shin Taniguchi
Wilhelm Jan Novotny
Django | Schlagersänger Hans-Peter Struppe
Russischer Sänger Robert Rosenkranz
Tamerlan-Tänzer Antoinette Helbing, Jan Hodes, Harald Wink
  Chor des Theater Görlitz
  Neue Lausitzer Philharmonie

Ankündigungen

Moritz Eggert – Blog Moritz Eggert

Ritschel ist (noch) kein Neuenfels, kein Castorf, kein Guth. Und das ist in gewisser Weise gut - denn er muß keine Erwartungshaltung erfüllen, keine Kritiker befriedigen, keinen “Stil” zelebrieren. Er ist an der Sache, er versucht, seine Sache gut zu machen, sie zu “seiner” Sache zu machen, ohne Eitelkeit, gegen widrige Umstände, nie “gegen” das Stück, pragmatisch aber liebevoll. Das ist ein große Leistung und er macht seine Sache sehr, sehr gut.

 

Rezensionen

MDR Sachsen – MDR

Erfolgreiche Urauffühung der Oper "Linkerhand"...

Mit teils stehenden Ovationen hat das Publikum in der ausverkauften Lausitzhalle Hoyerswerda am Sonntag die Uraufführung der Oper "Linkerhand" gefeiert. […] Die Inszenierung unter Leitung von Sebastian Ritschel und der Komposition von Moritz Eggert wurde von den Hoyerswerdaern mit lang andauerndem Applaus und teils stehenden Ovationen belohnt.

 

Boris Michael Gruhl - MDR FIGARO

„Franziska Linkerhand“ als gelungenes Musiktheater!

Die Inszenierung möchte ich wirklich als sehr gelungen bezeichnen. Die Kraft dieser Inszenierung liegt in ihrer Einfachheit und das geht alles sehr klar vonstatten. Der Regisseur führt die Menschen ohne Schnickschnack durch die [...] Handlung. Die Bühne ist eigentlich leer, die Musik, die Handlung, die Emotionen sind es. Die erzeugen ja ausreichend Bildmaterial aus den Assoziationen. Lediglich umgestürzte Plattenbauten, wie so gefallene, wie zusammengebrochene Hoffnungen, liegen da und darüber müssen die Menschen sich bewegen.

 

Michael Laages – Deutschlandradio

Vor allem anderen aber markiert Sebastian Ritschels "Linkerhand"- Inszenierung immer wieder (und oft durchaus eindrucksvoll) den Kampf zwischen dem Einzelnen und der Masse.

 

Boris Michael Gruhl – DNN

In der ausverkauften Lausitzhalle Hoyerswerda brachte das Theater Görlitz jetzt die Oper „Linkerhand" […] zur Uraufführung. Zu erleben war ein kräftiges, so berührendes wie unterhaltendes Stück Musiktheater, das zunächst besticht durch die vielen musikalischen Formen, die der Komponist geschickt zusammenfügt […]. Szenisch ist das alles sehr gelungen. Die Kraft der Inszenierung von Sebastian Ritschel liegt in der Einfachheit, in der Klarheit der Personenführung, in der Stimmigkeit der Bilder.

 

Jens Daniel Schubert - Sächsische Zeitung

Ergreifende Gefühle zwischen Plattenbauten...

Mit klaren Bildern, stilisierten, oftmals choreografierten Bewegungen und einem schlichten, einheitlichen Bühnenbild (Ausstattung Karen Hilde Fries) zielt sie auf innere Befindlichkeiten, verzichtet auf Aktionismus und Realitätsabbild. Das ist beruhigend unaufgeregt, selbst die graue Tristesse und die uniformiert überhöhte Darstellung von gesellschaftlichem Verhalten ist nie abwertend und brüskierend. Vielleicht wirkte es auch entspannend, dass Autoren- wie Inszenierungsteam den Außenblick mitbringen, sich nicht an ihrer eigenen konkreten Geschichte abarbeiten, sondern nach den Bedeutungen über den konkreten historischen und lokalen Bezug suchen. Insofern hatte das interessante und vielschichtige Werk in seiner gelungenen Umsetzung in der Lausitzhalle in Hoyerswerda ein hervorragendes Uraufführungsumfeld, ist aber auch im Görlitzer Theater und andernorts am rechten Platz.

 

Wolfgang Schreiber – Süddeutsche

Passion des wilden Lebens

Szenisch aufgeblättert wird die Spannung eines Kampfs zwischen "Individualität und Vision einerseits und Mythos und Kollektivkunst andererseits". […] Farbig, in ständiger Bewegung sind die von Karen Hilde Fries ausgestatteten Bühnenaktionen, denen Regisseur Sebastian Ritschel mit dem vor Spiellust bebenden Ensemble auf die Sprünge hilft.

 

Andreas Hilger - Mitteldeutsche Zeitung

Regisseur Sebastian Ritschel und Ausstatterin Karen Hilde Fries finden für die knappen Szenen sinnstiftende Entsprechungen: Da schweben Schilder aus dem Bühnenhimmel, die das Geschehen kommentieren und karikieren. […] Und da stehen die Riesen des Fortschritts als Unbehauste inmitten ihrer zwergenhaften Planstadt, in der selbst die Hochhäuser zu klein sind, um die Sehnsucht der Brigitte Reimann und ihrer Franziska Linkerhand zu beherbergen...

 

Thomas Rothschild - Financial Times

Von wegen Provinz: Die Oper "Linkerhand" ist als Werk wie in ihrer Inszenierung durch das junge und durchweg glänzende Görlitzer Ensemble ein Musterbeispiel für modernes Musiktheater.

 

Prof. Dr. Franz R. Stuke – Opernnetz

Sebastian Ritschel inszeniert situativ differenziert, betont die Leidensfähigkeit der Franziska, charakterisiert die antagonistischen Figuren in ihren durchaus dramatischen Konstellationen – lässt dabei Raum für kollektive Reaktionen und individuelle Empfindungen.

 

Thomas Rothschild – Kulturgemeinschaft

Der Regisseur Sebastian Ritschel hat sich für eine Stilisierung entschieden, die eher auf Choreografie  setzt als auf "realistisches Musiktheater" Felsensteinscher Prägung.