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WEISSE ROSE

Udo Zimmermann

Inszenierung | Licht Sebastian Ritschel
Musikalische Leitung Jan Altmann
Ausstattung Tamara Oswatitsch
Dramaturgie Ronny Scholz
 
Premiere 21.09.2008 | Theater Görlitz

Besetzung

Sophie Scholl Antje Kahn
Hans Scholl Christian Miedl

Ankündigungen

Hartmut Bohmhoff – Jüdische Zeitung

[…] Ritschels Inszenierung zeigt die Menschen hinter dem Mythos Scholl. Jeder Einzelne, so die Botschaft, ist in der Lage, zu erkennen, Position zu beziehen und sein Handeln neu überdenken.

 

Rezensionen

Michael Dumler - Allgäuer Zeitung

Die Görlitzer Bühne erinnert mit einer aufwühlenden Inszenierung der "Weißen Rose" im Stadttheater an die von den Nationalsozialisten hingerichteten Geschwister Scholl.

Eigentlich möchte man mit sich allein sein, nach diesen beklemmenden 65 Minuten, in denen zwei junge Menschen kurz vor ihrer Hinrichtung auf sich selbst zurückgeworfen sind. [...] Das Theater Görlitz sorgte mit seiner Produktion aus dem Jahr 2008 mit zwei Aufführungen im Theater in Kempten für ein nachdenklich stimmendes Erlebnis.

[…] Ein-, weggesperrt ist sie, die Freiheit in dieser stimmigen Inszenierung von Sebastian Ritschel.

 

Boris Michael Gruhl – DNN

Mächtige Buchstaben aus Beton klotzen massig das Wort Freiheit in die Todeszelle auf der von Tamara Oswatitsch gestalteten Bühne hinterm eisernen Vorhang im Theater Görlitz. Zwischen diesen massiven zu Stein gewordenen Einzelteilen einer übermenschlichen Idee zwei Menschen. Sophie und Hans Scholl, Antje Kahn und Christian Miedl, wirken zum einen wie verloren in diesem Labyrinth der Ungnade, zum anderen setzen sie mit ihren Stimmen und individuellen Regungen der harten Unerbittlichkeit des Bildes zarte, zuweilen zärtliche Emotionen der Hoffnung entgegen. […] Grundsätzlich hat der Regisseur Sebastian Ritschel für Udo Zimmermanns Musiktheater aus den Visionen der Augenblicke vor dem Sterben sehr konzentrierte und angemessene Bilder gefunden. Ritschels optischer Ansatz und die musikalische Gestaltung der kammermusikalischen Partitur in der auf Klarheit und Prägnanz zielenden Gestaltung der Görlitzer Instrumentalisten unter der Leitung von Jan Altmann ergänzen sich aufs Beste [...] Ein starker Abend für die Schwachen. Am Ende, „Gib Licht meinen Augen…“, singen Sophie und Hans Scholl, da öffnet sich die Tür im eisernen Vorhang. Sanftes Licht fällt ein, für den Moment eines Lidschlags, Stillstand. Ruhe. Bröselt der Beton? Trügerische Schönheit. In der Tür kracht das Fallbeil herunter.

 

Ines Eifler - Sächsische Zeitung

Weiße Rosen und Applaus für das Drama um zwei Geschwister die „nicht schweigen": Tausende Flugblätter fallen vom Himmel. Bruder und Schwester halten einander an den Händen. Ihre Todeszelle ist in rotes Licht getaucht. Die Tür – eben drang noch ein greller weißer Schein von da – fällt zu mit lautem Knall. Das Schafott hat seinen Dienst getan, das Dunkel spricht vom Tod der beiden, die dem Grauen nicht mehr zusehen wollten. […] Als am Ende das Licht angeht und Flugblätter den Boden bedecken, applaudiert das Publikum. Und von so manchem der ganz ausverkauften Plätze fliegen Blumen auf die Bühne – weiße Rosen.